Eine selbstgeschriebene Kindergeschichte für dich :)
Pippo und wie er durch seinen Mut und sein Herz belohnt wurde
An einem wunderschönen, herbstlichen Morgen, an dem der Nebel noch zwischen den Bäumen stand und sich die Sonne hinter den Wolken versteckte, lief der kleine Affe Pippo los, um Freunde zu finden, die heute mit ihm spielen würden.
Er reckte und streckte sich, gähnte einmal kräftig und schwang sich von einer Liane zur anderen quer durch den dunkeln und grünen Urwald. Nach kurzer Zeit fiel ihm von oben ein Tier am Boden auf. Neugierig und mutig schaute er genauer nach. Was war das für ein Tier? Ein solch merkwürdiges Geschöpf hatte er noch nie gesehen. Kopf und Schnauze sahen aus wie eine lange Röhre, eine sehr lange Zunge hatte der Kerl und der Rüssel war ständig am Boden. Er bewegte sich langsam voran und lies sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen.
,,Hallo, ich bin Pippo! Und wer bist du?’’ fragte der kleine mutige Affe. ,,Ich bin Raul, ein Ameisenbär und auf der Suche nach, naja... Ameisen!’’
Pippo freute sich . ,,Das ist ja lustig! Ich bin auch auf der Suche, aber nach neuen Freunden, die mit mir spielen wollen.’’
Der Ameisenbär schaute grimmig und antwortete: ,, Da musst du weitersuchen. Wir Ameisenbären sind Einzelgänger!’’
Pippo war enttäuscht und schaute sich um. Doch niemand war zu sehen, es war einfach niemand da, der sonst mit ihm hätte spielen können.
Das Äffchen dachte aber nicht daran aufzugeben. Er spürte, dass Raul gar nicht so grimmig war wie es schien und versuchte weiter seine Aufmerksamkeit zu ergattern. Er traute sich trotz seiner niederschmetternden Antwort eine Frage zu stellen.
,,Was hälst du davon, wenn ich dir bei der Suche helfe?‘’ ,,Meinetwegen.’’ meinte Raul und lief weiter, immer mit dem langen Rüssel voran. Wortlos liefen die beiden weiter durch den Urwald und sprachen erstmal kein Wort miteinander.
Plötzlich sah Pippo einen größeren Stein und sofort fiel ihm etwas ein. Er sprang voraus und hob den Stein mit beiden Armen und mit vollem Einsatz hoch. Unter ihm befanden sich unzählige Käfer, Würmer und ganz viele Ameisen. Raul staunte nicht schlecht. Noch nie hatte ihm jemand bei der Futtersuche geholfen, noch nie kam er selbst auf die Idee in der Nähe von Steinen zu schauen und alleine hätte er es niemals geschafft den Stein zu bewegen. ,,Danke’’, sagte er zu Pippo und schon kam die lange Zunge zum Vorschein und er genoss sein leckeres Frühstück.
Das Äffchen war zufrieden. In seiner Brust machte sich ein wohlig warmes Gefühl breit. Jemanden zu helfen war ein schönes Gefühl, dachte Pippo.
Raul war in der Zwischenzeit satt und glücklich. Er lief ein paar Meter weiter, blieb stehen und drehte sich zu Pippo um :,, Hey Äffchen, komm, begleite mich! Ich zeige dir den schönsten Bananenbaum, den du je gesehen hast.’’ Pippo strahlte über beide Ohren. Hatte er vielleicht einen neuen Freund gefunden? Waren Ameisenbären vielleicht doch keine Einzelgänger?
Er beschloss aufzuhören sich so viele Fragen zu stellen und einfach zu genießen. Er schloss seine Augen, atmete einmal tief durch, lächelte und folgte Raul, gespannt auf den wohl schönsten Bananenbaum und die vielen Dinge, die sie voneinander lernen würden.
Eine Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft, über das Helfen untereinander und ein schönes Miteinander.
Bist du auch schonmal so mutig gewesen wie Pippo und hast fremde Kinder angesprochen, ob sie mit dir spielen möchten?
Hast du schonmal einem anderen Kind bei irgendetwas geholfen?
Und wenn du denkst, du bist ein Einzelgänger und keiner mag dich, kannst du dir da wirklich sicher sein, dass es stimmt??
